Endlich wurde das iPhone 5 vorgestellt. So kann sich das gesamte Web wieder anderen Themen wenden – aber das dauert noch etwas, denn das iPhone 5 sowie die Keynote werden von überall her unter die Lupe genommen. Ist Apple’s neues Smartphone tatsächlich revolutionär oder nur mit schöner Schminke aufgehübscht worden? Die angepriesenen neuen Funktionen sind nicht ganz so außergewöhnlich wie es den Anschein hat.

An sich ist das iPhone 5 ein schönes Smartphone und bietet auch ganz praktische Funktionen an. Ist man gerade beschäftigt und es geht ein Anruf ein, kann man kurzerhand den Anrufer mit einer Nachricht vertrösten oder auf einen späteren Zeitpunkt legen. Auch das neue mobile Betriebssystem iOS 6 steckt voller praktischer Überraschungen. Doch im Großen und Ganzen fehlt das „Killer Feature“, mit denen die Vorgänger die Menschen überzeugten.

In diesem Jahr waren andere Hersteller am Zuge, um tolle Features zu zeigen. Während beim Samsung Galaxy S3 die Hardware unerreicht ist, das Nokia PureView 808 mit einer 41 Megapixel Kamera daherkommt und Android als Betriebssystem mit seiner offenen Struktur jegliche Änderungen zulässt, hinkt das iPhone 5 diesen Entwicklungen hinterher.

Da wäre zum einen der Prozessor. Im Galaxy S3 werkelt ein 1,4 Ghz starker Quadcore-Prozessor, während beim iPhone 5 ebenfalls ein Quadcore zum Einsatz kommt, aber mit nur 1 GHz pro Kern. Auch der RAM-Speicher spricht für das Samsung Smartphone (2 GB RAM), beim iPhone 5 sind es lediglich 1 GB. Die Liste könnte man endlos weiterführen, aber man kommt zu dem Schluss, dass das iPhone 5 hardwaretechnisch keine Meilensteine setzt. Stattdessen wurde aufgeholt, aber nicht überholt.

Die jeher mit einer 5 Megapixel Kamera ausgestatteten iPhones wurden nun mit 8 Megapixel der Konkurrenz angepasst. Die Panorama-Funktion ist mittlerweile zwei Jahre alt, sodass sich das iPhone 5 mit vielem, aber nicht damit brüsten sollte. Auch in Sachen Kartenmaterial stellte Apple Einiges anders dar. Während Google Maps Maßstäbe setzte, wollte Apple seine Abhängigkeit vom Android-Macher mindern und seinen eigenen Dienst etablieren. Klar sieht das hübsch aus, aber Google Maps ist da viel weiter und bietet neben ständig aktualisierten Kartendaten auch Echtzeitnavigation rund um die Uhr an – und das auch offline.

Aber das Beste am iPhone 5 ist, dass der Käufer „gezwungen“ wird, zusätzliches Zubehör zu kaufen, da durch das Verändern des Dock-Anschlusses die alten Kabel nicht mehr passen. Und schon bittet Apple zur Kasse und verlangt 29 $ für ein Kabel, das eigentlich zum Standard gehören sollte. Das bedeutet weiterhin ein Verzicht auf universelle Anschlüsse wie microUSB oder microHDMI.

Über den Preis lässt sich ja bekanntlich streiten, aber weiterhin auf seine 650 € für ein Smartphone zu beharren, steht Apple nicht mehr. So erreicht man nicht die breiten Massen, denn sehr gute Android-Smartphones sind schon ab 250 € zu haben.

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Quelle: heise.de