Motorola Project Ara

Das Konzept aktueller Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets könnte nach nur wenigen Jahren bereits ausgedient haben. Hintergrund hierfür sind verschiedene Initiativen, die Mobilgeräte als aus Einzelteilen zusammenstellbares Gebilde verstehen und nicht als fertiges Fließbandprodukt. Die bekanntesten Vertreter dieser Denkschule sind das niederländische Unternehmen Phonebloks und Google’s „Project Ara“.

Endliche und wertvolle Ressourcen, das Außer acht lassen persönlicher Vorlieben seitens der Hersteller sowie der alljährliche Release eines neuen Topmodells lassen uns über den aktuellen Ist-Zustand der Technologiebranche nachdenken. Die genannten Punkte decken nur einen kleinen Teil dessen ab, den Unternehmen wie Phonebloks oder Konzerne wie Google künftig anders machen wollen. Die Lösung lautet: Modulare Smartphones. Was ist darunter zu verstehen?

Bei modularen Smartphones handelt es sich um Geräte, deren Einzelteile sich beliebig oft austauschen und upgraden lassen, sodass man ein auf den eigenen Geschmack angepasstes Smartphone hat. Knipst man beispielsweise selten Fotos, so kann man auf eine hochauflösende Kamera verzichten und stattdessen lieber einen stärkeren Prozessor oder etwas mehr Arbeitsspeicher einbauen lassen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Anstatt in regelmäßigen Abständen neue Phones zu kaufen, rüstet man lediglich das Einzelteil auf, dessen Performance nachlässt. Das Grundgerüst, ein Mainboard, bleibt aber stets bestehen.

Motorola Project Ara 2

Vom Look her sieht solch ein modulares Phone sehr interessant aus. Man erkennt deutlich die einzelnen Blöcke, hinter denen sich Module für die Kamera, den Prozessor oder den Lautsprecher verbergen. Um der persönlichen Anpassung etwas mehr Möglichkeiten zu verpassen, kann man die Farbe und das Material selbst bestimmen.

Nun hat sich Google zum Fortschritt der Initiative geäußert und Project Ara für den Januar 2015 angesetzt. Das kommt überraschend früher als gedacht, da die Hersteller und auch Google beim derzeitigen Status Quo gutes Geld verdienen. Ein modulares und in letzter Konsequenz auch günstigeres Smartphone hätte man wohl erst dann erwartet, wenn die Verkaufszahlen klassischer Smartphones dem Sinken begriffen sind.

Jedenfalls soll das sogenannte „Gray Phone“, das Basismodul ohne weitere Ausstattung, im Januar 2015 zum Preis von 50 US-Dollar erscheinen. Und schon im April sollen die Hersteller mit an Bord sein, jede Menge Einzelteile anzubieten. Google möchte sich unterdessen verdeckt im Hintergrund halten und die Hersteller in Sachen Software unterstützen. Auch hier gibt es noch viel Arbeit zu erledigen, denn Android ist noch nicht in der Lage, modulare Geräte zu unterstützen. Das kommende Jahr verspricht spannend zu beginnen…

Quelle: bgr.com