Google The Physical Web

Das Internet strahlt uns nicht nur aus Monitoren entgegen, es entfesselt seine gesamten Möglichkeiten in der realen Welt und entfaltet sich auf alle nur erdenklichen Geräte. Kluge Autos, intelligente Waschmaschinen und smarte Häuser haben alle eines gemeinsam: Sie sind mit der virtuellen Welt des Internet verbunden. Und in Kombination mit dem Smartphone findet so viel Datenaustausch statt, dass man stets über alles informiert ist. Hierbei mischen große Firmen mit, die die dunklen Flecken der Internet-Landkarte auszuleuchten versuchen.

Apple ist mit iBeacon ein großer Coup gelungen, um Indoor-Navigation zu ermöglichen. Mithilfe des iPhone und im Inneren der Gebäude angebrachten Beacon-Stationen (Ortungsgeräte) können im unübersichtlichen Supermarkt die Lieblings-Cornflakes gefunden oder im Museum zusätzliche Informationen zum Gemälde von Künstler XY auf dem Mobilgerät angezeigt werden. In US-amerikanischen Apple Stores ist das System bereits eingeführt und zeigt dem Kunden je nach Position im Laden, ob vor einem iPad oder einem MacBook, relevante Infos und Werbung auf dem iPhone an.

Nun mischt auch Google mit, die mit dem türkischen Unternehmen Blesh (offizieller Apple-Dienstleister) eine Kooperation eingegangen sind um ein ähnliches System namens „The Physical Web“ zu entwickeln. Der Name mag zwar nicht so glatt wie iBeacon über die Zunge gehen, aber das Ganze steht ja noch am Anfang. Jedenfalls können interessierte Entwickler für 50 US-Dollar ein Entwicklerkit bestehend aus drei Bluetooth Low Energy Sendern kaufen, die dann mit dem Android Phone kommunizieren. Das Ganze funktioniert über eine zugehörige Android App, die die zur Verfügung gestellten Informationen der kleinen Senderstationen erhält und auf dem Phone darstellt.

Google hat sich hohe Ansprüche gestellt und möchte jeden physischen Gegenstand mit dem Beacon-System ausstatten. So nennt Mountain View als Beispiele Filmplakate, Bushaltestellen oder Mietwagen, die bequem mit dem Smartphone interagieren. Es soll so einfach funktionieren wie Links im Web, einfach anklicken und los geht’s. Allerdings hängt auch hinter diesem System der Rattenschwanz Datenschutz. Mal sehen, was Google für Schritte hinsichtlich des Schutzes der Privatsphäre zu unternehmen gedenkt.

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