Apple Designer Jony Ive

Wie sehr Apple in seinem Denken festgefahren ist, zeigt die aktuelle Auseinandersetzung zwischen Apple’s Chefdesigner Jony Ive und Motorola Mobility’s Rick Osterloh. Ive äußerte in einem Interview mit dem Magazin The New Yorker sein Unverständnis darüber, dass „ein Konkurrent“ es den Kunden überlässt, ihre Smartphones persönlich zu gestalten. Dass damit der Moto Maker gemeint war, lag auf der Hand. Motorola ließ nicht lange auf eine Antwort warten und merkte an, dass Apple „unverschämte Preise“ verlange. Was wie eine Schlammschlacht anmutet, drückt eher die gegensätzlichen Denkweisen von Apple und Android-Herstellern aus.

Apple ist der Inbegriff eines Herstellers, der besser als die Kunden weiß, was diese wollen. Und es scheint, dass die Verkaufszahlen und die Quartalsgewinne dem Konzern aus Cupertino Recht geben. Hingegen straucheln die Konkurrenten aus der Android-Welt, ob es nun HTC, Samsung oder Sony ist. Lässt man aber die Zahlen beiseite, so zeigen sich zwei grundlegend verschiedene Denkmuster zwischen den beiden. Dieser Umstand könnte nicht besser dargestellt sein als in der aktuellen verbalen Auseinandersetzung zwischen Jony Ive und Rick Osterloh.

Motorola Moto Maker

Der Apple Chefdesigner kritisierte Motorola für den Moto Maker, einer Online-Plattform auf der Kunden ihr Moto X Smartphone nach eigenem Belieben gestalten können. Im Grunde ist das Design des Smartphones unabänderlich, nur die Farbe und das Material des Gehäuses lässt sich frei wählen. Und wer mag, kann auch eine Gravur einritzen lassen (eine Gravur des iPhone bietet Apple übrigens selbst an). Nach Ive’s Ansicht würde Motorola die Verantwortung fürs Design abgeben und seinen Kunden anlasten. Dies schmeckt Motorola natürlich gar nicht und so holte Osterloh in einem BBC Interview zum Gegenschlag aus und kritisierte Apple für seine „unverschämten Preise“.

Warum Ive im Moto Maker derart Schlechtes sieht, wissen wohl nur er und die Apple Manager. Andererseits übertreibt Osterloh gewaltig, wenn er davon spricht, dass Kunden in den Designprozess involviert seien. Beide Hersteller wollen ihre Geräte verkaufen, Marktanteile vergrößern und Profit generieren. Jeder auf seine Art und Weise. Und wer dem Kunden das Gefühl vermittelt, das Gerät sei individuell und ausschließlich seines, der könnte den Markt der Zukunft erobern. Wenn es soweit ist, werden wir wohl den Kopf darüber schütteln, dass Menschen bereit waren für ein iPhone rund 700 Euro zu zahlen. Was man dafür erhält? Eine schwächere Ausstattung und null Möglichkeit der Personalisierung.