Samsung Galaxy S6 Edge

Wenn Schlagzeilen über Samsung auftauchen, dann meist im negativen Kontext. Da ist die Rede von schwächelnden Absatzzahlen, sinkenden Profiten und einem, auf das Smartphone-Segment bezogen, überaus unüberschaubaren Produktangebot. An allen drei Punkten ist Wahres dran, denn scheinbar ist den Koreanern nach vielen Jahren des Erfolgs der Blick für den Markt abhanden gekommen – zumindest was das Geschäft mobiler Endgeräte anbelangt. Mit jedem neuen Topgerät, dessen Vorstellung auf dem MWC im Februar erfolgt, erhofft sich Samsung die entscheidende Wende. Fast wäre sie mit dem Galaxy S6 gekommen. Was nun?

Aus dem fernen Asien, der Heimat vieler bekannter wie weniger bekannter Hersteller, kommt eine interessante Meldung: Samsung will den Preis des Galaxy S7 nach unten schrauben. Das zumindest behauptet der Analyst Pan Jiutang über den chinesischen Kurznachrichtendienst Weibo. Ihm zufolge wird das Galaxy S7 etwa 10 % günstiger ausfallen als das Galaxy S6, das zum Marktstart in diesem April 699 Euro kostete. Das Galaxy S6 wurde sehr positiv aufgenommen, hat es mit dem bisherigen Plastik-Design einen Schlusspunkt gesetzt und mit innovativen Features von sich überzeugt.

Aber reicht es denn aus, dem Galaxy S7 ein Preisschild in Höhe von etwa 630 Euro anzuheften? Ist damit der Erfolg garantiert? Gar nicht so leicht zu beantworten, da viele Faktoren in diese Prognose einfließen. Zum einen die Zahl von 84 Millionen verkauften Smartphones, die Samsung im vergangenen Quartal an den Kunden bringen konnte. Ein Indiz für ein erfolgreiches Geschäft, müsste man meinen. Im gleichen Quartal (Juli bis September 2015) verkaufte Apple 48 Millionen iPhones der verschiedenen Generationen. Samsung hat also einen klaren Vorsprung von 40 Millionen verkauften Geräten, doch der detaillierte Blick offenbart, warum Apple in den drei Monaten einen satten Profit von 11,1 Mrd. Dollar gemacht hat, wohingegen Samsung „nur“ 6,4 Mrd. Dollar Gewinn erzielen konnte. (Immerhin schreiben die Koreaner erstmals schwarze Zahlen seit sieben Quartalen.)

Samsung Smartphones

Diese Diskrepanz erklärt sich aus der unterschiedlichen Aufstellung von Apple und Samsung. Während Cupertino lediglich das Topsegment anvisiert und mit seinen iPhones pro Gerät einen Reingewinn von etwa 230 Dollar einfährt, bietet Samsung viele Einsteiger- und Mittelklassegeräte an. Mit diesen günstigen Geräten zielt Samsung vornehmlich darauf ab, schnell viele Marktanteile zu sichern. Das allerdings geht auf Kosten von Gewinnen, da günstige Samsung Phones kaum Profit abwerfen, jedoch sehr populär sind. Daher scheint die Konsequenz zu folgen, das kommende Topgerät, das Galaxy S7, preislich etwas günstiger zu gestalten. Ob das angesichts eines sehr erfolgreichen Galaxy S6 (699 Euro Startpreis) die richtige Maßnahme ist, um Gewinn zu machen, wird sich wie immer erst zeigen müssen. Im nächsten Beitrag zum Galaxy S7 hoffen wir, uns mit seiner Hardware und den Features zu beschäftigen…

Bild: gizbot.com