App Streaming – Mobile Game testen, dann runterladen…oder auch nicht

Google verdient mit Werbung den überwiegenden Teil seines Geldes. Während auf dem Desktop-PC das Schalten von Werbeanzeigen dem Konzern aus Mountain View viele Einnahmen bringt, läuft das Geschäft auf Mobilgeräten weniger gut. Auf den kleinen Displays ist es ohnehin schwierig Werbebanner unterzubringen, während die Nutzer diese oft als störend empfinden. Was ließ sich Google also einfallen? Ein Konzept namens „App Streaming“, das Werbung interessanter macht und uns User viel Zeit spart.

Es gab eine Zeit, da kaufte man einen Film wegen eines coolen Covers und der Beschreibung auf der Rückseite. Heute aber sehen wir drei Trailer, bevor der Film überhaupt erscheint. Und falls das nicht hilft, gibt es haufenweise Internetseiten, in denen professionelle Filmkritik betrieben wird. Was Apps und Mobile Games angeht, scheinen wir noch in der Vergangenheit zu verharren. Gut, Google hat den Play Store immer weiter verfeinert, sodass wir schon vor dem Download einer Anwendung oder eines Spiels einen guten Eindruck ebendieser gewinnen können.

Google geht nun einen großen Schritt weiter und bietet mit „App Streaming“ ein bekanntes Konzept in neuem Gewand an: Vor dem Download einer App oder eines Spiels kann man dieses für eine Minute ausprobieren. Das Ganze findet also ohne Download und Installation der App statt. Falls die App in dieser Minute überzeugend erschien, kann man sie daraufhin runterladen. Falls sie uninteressant ist, kann man sich den Download sparen. Ausprobiert kann eine App über den „Trial Run“ Button.

Sobald man auf den Button klickt, nimmt die App oder das Spiel den gesamten Bildschirm ein, während oben eine Leiste den Countdown von einer Minute runterzählt. Gefällt einem, was man sieht, muss man natürlich nicht die ganze Minute zocken, sondern kann gleich auf den Installations-Button neben dem Timer tippen. Das Praktische: Es wird von Google Servern gestreamt, was den Speicherplatz schont, aber eben das Datenvolumen abzwackt. Google erhofft sich damit mobile Werbung attraktiver zu machen und dadurch seine Einnahmen zu steigern. Gleichzeitig stehen App-Entwickler unter Druck vernünftige Anwendungen auf den Markt zu bringen. Dadurch, dass die App im Rahmen eines Werbebanners getestet werden können, kommen keine zahlreichen Downloads mehr zustande.

Neben „App Streaming“ führt Google auch interaktive und auf HTML5 basierende Werbebanner ein. Werbetreibende können ihre Werbung umfangreicher und kreativer gestalten, während auch hier das Probieren seitens des Nutzers im Mittelpunkt steht. Wir freuen uns darauf, dass Werbung auch mobil endlich interessanter wird. Und uns Nutzer wird die Chance gegeben, die Katze im Sack zu sehen, bevor sie sich ins Phone einschleicht.

Bild: 9to5google.com