Gestern öffnete Google die Pforten zur diesjährigen Entwicklermesse Google I/O im sonnigen Mountain View, Kalifornien. Die mit großem Interesse und noch größerer Spannung erwartete Enthüllung von Android O war Dreh- und Angelpunkt des Events, wenn auch andere Bereiche eine Rolle spielten wie Virtuelle Realität und Smart Home. Obwohl Android O noch keinen finalen Namen erhielt, wissen wir bereits was demnächst auf uns zukommt.

Die nächste große Android Version (8.0 oder „O“) wird wie gehabt vieles besser machen, darunter in den Segmenten Sicherheit, System-Performance und Kompatibilität mit VR-Headsets. Alles soll einfacher und schneller laufen, was Google auf der Bühne eindrucksvoll beweisen konnte. Der Themenkomplex Android O wurde in zwei Bereiche aufgeteilt, „Vitals“ und „Fluid Experiences“. Schauen wir uns erstmal an, was Google mit „Vitals“ meint:

In Sachen Sicherheit wird das Feature „Google Play Protect“ zum Einsatz kommen. Android und der Play Store werden bereits durch etliche Maßnahmen geschützt, doch bislang liefen diese Dinge im Hintergrund ab. Mit Play Protect rückt das Ganze in die Front und gibt dem Nutzer mehr Möglichkeiten seine Privatsphäre und Sicherheit zu organisieren. So wird man als Nutzer im Play Store und dort bei den zuletzt aktualisierten Apps oben ein Bereich prangen, der anzeigt wann das Gerät zuletzt auf schädliche Software untersucht wurde. Ob dadurch andere Viren-Scanner auf dem Phone an Bedeutung verlieren muss man noch sehen. Und wer mal sein Phone verlieren sollte, wird künftig das „Find my Device“ Feature zum Aufspüren des verlorengegangenen Mobilgeräts nutzen können, also den Nachfolger des „Android Device Manager“.

Und nun zur Leistung, von der wir Nutzer nie genug bekommen können. Google hat laut eigenen Angaben den Android-Kern so verändert, dass Mobilgeräte zweimal so schnell booten wie bisher. Auch installierte Apps dürften weitaus schneller starten und das Beste daran ist, dass die App-Entwickler nichts an ihren Anwendungen ändern müssen. Indes wird auch der Akkuverbrauch gemindert, in dem Anwendungen im Hintergrund schlauer arbeiten und nicht ständig Anfragen schicken oder erhalten. Android O erkennt also die Wichtigkeit der Apps und schaltet die nicht genutzten im Hintergrund selbstständig ab.

Was „Fluid Experiences“ betrifft, handelt es sich hier um ganz praktische Neuerungen, die der Nutzer sehen und benutzen kann. Darunter sind ein Bild-in-Bild Modus, der nach Drücken des Home Button etwa ein laufendes YouTube-Video verkleinert auf dem Homescreen darstellt. Zur Zeit werden neben YouTube auch Netflix und Google Maps unterstützt, während weitere Apps folgen sollen. Dann gibt es noch die sogenannten „Notification Dots“, die durch ein kleines Symbol auf dem App-Icon ein neue Nachricht signalisieren. Durch langes Drücken auf dieser App kann man dann die Nachricht lesen ohne die App zu öffnen, etwa WhatsApp.

Android O, das noch keinen Namen hat aber mit gewisser Sicherheit „Oreo“ heißen wird, bringt sehr praktische Neuerungen mit. Während die „Fluid Experiences“ die Bedienung erleichtern und für weniger Wartezeiten und Frust sorgen sollten, sind die „Vitals“ die eigenen Sieger der Präsentation. Wer sagt schon Nein zu mehr Sicherheit und besserer Performance?

Bild: google.com