OnePlus – Sensible Nutzerdaten heimlich gesammelt
OnePlus, der selbsternannte Underdog und Herausforderer der ganz Großen, hat es tatsächlich auf den Markt geschafft und behauptet sich dort wacker. Dafür, dass das chinesische Unternehmen erst 2013 gegründet wurde, sind schicke und populäre Smartphones herausgekommen. Nun ist bekannt geworden, dass OnePlus sensible Nutzerdaten sammelt und an die eigenen Server schickt. Das dürfte Besitzern und potentiellen Käufern ordentlich vor dem Kopf stoßen.
Dem Entwickler Christopher Moore, Besitzer eines OnePlus 2, ist etwas ungewöhnliches aufgefallen: sein Gerät kommunizierte oft und viel mit dem Server des Unternehmens, open.oneplus.net. Während es an sich vollkommen normal ist, dass ein Gerät mit dem Server kommuniziert, so war im Falle von OnePlus der Umfang dieser Kommunikation alles andere als gewöhnlich. Als es dem Entwickler gelang den Datenverkehr zu entschlüsseln, traute er seinen Augen nicht: gesendet wurden nämlich die Telefonnummer, Mac-Adresse, genutzte WLAN-Netzwerke sowie die IMEI-Nummer, die eine Zuordnung der Daten mit dem Gerät ermöglicht. Sprich, man weiß wer was für Daten versendet. Hinzu kommt, dass die App-Nutzung aufgezeichnet wurde und wann das Gerät entsperrt oder abgeriegelt wurde. Gut möglich, dass diese Daten an App-Entwickler verkauft werden, aber sicher weiß das niemand.
OnePlus hat sich zu dieser Anschuldigung geäußert und teilte mit, dass die Daten lediglich zum Verbessern des Systems und der Nutzererfahrung gesammelt werden. Übertragen werden die Daten mit den zwei erklärten Zielen die „Software besser ans Nutzer-Verhalten anzupassen“ und um andererseits besseren Support anzubieten. Deshalb werden über zwei Datenströme einerseits Daten zum Nutzer-Verhalten gesammelt und andererseits zu Geräteinformationen. Ein anderes offizielles Statement hätte man auch kaum erwartet.
Während Apple, Facebook oder Google ebenfalls Daten sammeln, um die gleichen Ziele zu erreichen, sind es bei OnePlus zum einen das Volumen und zum anderen ihre Zuordnung an eine bestimmte Person, die die Geschichte so pikant machen. Moore hat die Entdeckung bereits im Januar gemacht und es gab bereits im Sommer 2016 vereinzelte Meldungen über dieses Verhalten.
Als Besitzer eines OnePlus Phones kann man etwas gegen das Datenschnüffeln unternehmen. Eine Möglichkeit wäre das Löschen der App OnePlus Device Manager. Da das Ganze etwas komplexer ist, empfehlen wir euch folgenden Blogartikel der XDA Deveolpers. Seid aber vorsichtig, dass ihr euer System nicht komplett zerschießt!
Bild: bgr.com
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