Die Spielindustrie kämpft seit geraumer Zeit gegen illegale Kopien und Piraterie. Große Unternehmen wie Electronic Arts setzen immer mehr auf Online-Aktivierungen, um so das Spiel an einen einzigen Nutzer zu binden. Doch bei mobilen Games für Android und iOS sieht das schon anders aus. Die kleinen Minispiele haben sich mittlerweile zu grafisch ausgereiften und packenden Spielen entwickelt, die teils zu sehr günstigen Preisen zu haben sind. Doch immer mehr illegale Kopien machen die Runde und setzen die Entwickler unter Druck. Im Gegensatz zu großen Publishern, wirkt sich die Spiele-Piraterie auf kleine Entwicklerstudios um ein Vielfaches stärker aus.

Das Thema hat Marek Rabas, Chef von Madfinger Games, angestoßen. Die erfolgreichen Entwickler von Samurai, Shadowgun und Dead Trigger sehen sich einer Piraterie-Quote von über 60 % gegenüber. Als Folge davon wurde der Preis von 0,99 $ gestrichen und das Spiel für beide Plattformen Android und iOS umsonst angeboten. Eine dringende Konsequenz, wenn die Mehrheit der Nutzer kein Geld für das Spiel ausgeben will. Stattdessen hofft das Unternehmen auf mehr In-App-Käufe, also das Bezahlen für zusätzliche Funktionen und Gegenstände im Spiel.

Auf die so hohe Quote von über 60 % kommt das Unternehmen mit einem einfachen Vergleich. Die eigenen Daten werden mit den offiziellen Statistiken von Apple und Google verglichen und hier wird die Diskrepanz sichtbar. Bei manchen Spielen liegt der Prozentsatz von illegalen Kopien sogar bei über 90 %. Selbst du Schleuderpreisen von unter einem Euro greifen dennoch viele Nutzer zur zeitraubenden Suche nach den illegalen Kopien.

Rabas befürchtet, dass künftige mobile Spiele stark an Qualität verlieren, wenn die Nutzer kein Geld mehr dafür ausgeben. Mit dem niedrigen Preis sollen ihm zufolge nicht Millionen angehäuft werden, sondern der Spaß am Entwickeln von guten Spielen an die Nutzer weitergegeben werden. Auch hofft er auf ein stärkeres Engagement seitens der beiden Anbieter Apple und Google. Diese hätten ja auch kein Interesse daran, dass sich in ihren Systemen illegal beschaffte Kopien befinden.

Wie das Ausarten der Piraterie verhindert oder eingedämmt werden kann, da weiß der Chef von Madfinger auch keine Antwort. Er hofft aber auf Jelly Bean und der App Encryption und dass damit ein wichtiger Schritt getan wird. Auch sollten die Nutzer über den Wert aufgeklärt werden, den der Kauf eines mobilen Spiels hat. Ob das ausschlaggebend für die Reduktion illegaler Kopien wird oder doch der technische Weg eingeschlagen werden muss – das werden wir wohl erst mit der Verbreitung von Jelly Bean sehen.

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Quelle: theverge.com