Eine außergerichtliche Einigung bringt die Wende im Patentstreit zwischen Apple und HTC. Beide Unternehmen konnten sich darauf verständigen, eine Zusammenarbeit anzustreben und die Gerichte außen vor zu lassen. Details wurden nur oberflächlich bekannt, aber Apple’s Kampf gegen Samsung wird definitiv weitergehen.

Apple darf sich bei HTC Patenten bedienen und HTC darf Apple Patente nutzen – das ist der beschlossene Deal. Der Vertrag läuft für zehn Jahre und garantiert beiden Unternehmen beim jeweils anderen Patente für eigene Geräte zu nutzen. Alle aktuellen und künftigen Patente sind somit eingeschlossen. Ob oder in welcher Höhe Lizenzgebühren fällig werden, bleibt ein Geheimnis der Beiden.

Peter Chou, HTC CEO, freut sich über die Entscheidung, denn nun könne sich das taiwanische Unternehmen mehr auf Innovationen anstatt auf Gerichtsverfahren konzentrieren. Von Apple CEO Tim Cook kamen gleichlautende Töne, nur dass Apple künftige Innovationen „laserscharf“ angehen werde.

Die Einigung kommt recht überraschend, denn beide Unternehmen gingen nicht gerade sanft miteinander um. Es kam sogar soweit, dass die US-Handelsbehörde einen Importstopp über Smartphones von HTC verhängte. Eine kleine Änderung an der Software konnte die Taiwaner schließlich davor bewahren, den wichtigen US-Markt für Wochen oder Monate zu verlieren.

Da kaum Inhalte des Vertrags an die Öffentlichkeit geraten sind, spekulieren einige Experten über das Erlösmodell. Als wahrscheinlich gilt, dass ein Teil des Verkaufspreises an den anderen fließt. Die große Frage lautet nun: Wer erhält mehr Patente und wer mehr Geld?
Dass Apple und Samsung sich auf solch eine Einigung zubewegen, ist auszuschließen. Zwar stellen die Koreaner Hardware für iPhone, iPad und Co. her, aber der Streit hat mittlerweile mehrere Geräte und viele Verhandlungsorte mit einbezogen.

Quelle: giga.de