Motorola Moto G 2

Motorola schien nichts besseres passieren zu können, als von Google übernommen zu werden. Das zeigte sich bereits beim hochwertigen Moto X, das ohne weiteres mit den Topmodellen anderer Hersteller konkurrieren konnte und weiterhin kann. Um sich aber breiter aufzustellen und auch nicht gerade prallgefüllte Brieftaschen mit einem Phone zu versorgen, erschien vor rund zwei Wochen das Moto G. Aber kann das nur 169 € teure Phone auch was bieten oder steckt dahinter nur alte Technik in neuer Verkleidung?

Design – Kein Augenschmaus, aber zeitgemäß

Auf den ersten Blick entspricht das Design des Moto G dem aktuellen Trend, haut einen aber auch nicht sonderlich aus den Socken. Das Motorola Phone verfügt über abgerundete Kanten und dank einer matten Rückseite, liegt es auch perfekt in der Hand. Mit einem Gewicht von 143 Gramm ist es nur 13 Gramm schwerer als das Samsung Galaxy S4 und sprengt daher auch nicht den Rahmen. Wie bei Android Phones üblich, finden sich unten drei kapazitive Tasten, während die Lautstärketasten auf der rechten Seite liegen. Einzig die etwas breiten Seitenränder hätten schmaler ausfallen können, um dem Display etwas mehr Raum zu lassen.

Display – Gestochen scharf und mit Farbbrillanz

Damit sind wir beim LCD-Display, das beim Moto G wohl das Schmuckstück ist. Mit einer Diagonale von 4,5 Zoll ist es angenehm groß und bietet mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixel und einer Pixeldichte von 329 ppi eine scharfe HD-Qualität. Die Farbwiedergabe ist erstaunlich prächtig und die Blickwinkel sind großzügig angelegt, sodass auch Inhalte beim Kippen des Moto G erkennbar bleiben. Für den Preis von 169 € ist solch ein detailreiches Display durchaus eine Seltenheit – verpassen HTC, LG und Samsung ihren Phones nur eine mickrige WVGA-Auflösung.

Hardware – Perfekt abgestimmt für gelungene Performance

In Sachen Rechenpower und Akkuleistung toppt das Moto G preislich vergleichbare Phones. Mit einem Snapdragon 400 Quadcore-Prozessor ausgestattet, kommt das Phone auf eine Taktrate von 1,2 Ghz pro Kern. Ihm zur Seite steht ein 1 GB großer RAM. Und dank eines 2.070 mAh fassenden Akkus, kommt das Moto G über einen vollen Tag hinaus. Und das trotz exzessivem Surfen, Musikhören oder Posten auf sozialen Netzwerken.

Motorola Moto G

Kamera – Nicht das Glanzstück des Moto G

In Sachen Kameraqualität aber müssen Abstriche hingenommen werden. Die löst mit lediglich 5 Megapixel auf und wer gerne fotografiert oder regelmäßig Bilder auf Instagram postet, sollte sich auf umfangreichere Bildbearbeitungs-Zeiten einstellen. Der Fokus erfüllt nicht immer seine Aufgabe, den ausgewählten Bereich zu schärfen und bei Dunkelheit erweist sich die Kamera als nicht gut gewappnet, um klare Aufnahmen zu machen. Und auch der Blitz schaltet sich manchmal ein, auch wenn er eigentlich gar nicht benötigt wird.

Nützliche Apps und (fast) neues Android

Natürlich hat Motorola nicht alle nützlichen Apps vom großen Bruder Moto X ins kleinere Modell übernommen. Aber dennoch sind die wichtigsten mit dabei, unter anderem Moto Migrate. So lassen sich alle Einstellungen, Lieder, Bilder und Videos vom alten Android Phone aufs Moto G mit Leichtigkeit übertragen. Moto Assist ist das lernfähige System des Moto G, das beispielsweise das Phone bei Besprechungen automatisch auf lautlos stellt. Ansonsten lässt sich flüssig und ruckelfrei durchs Menü bewegen, Apps starten ohne Verzögerung und Spiele sehen schön aus und laufen stabil. Android ist in Version 4.3 Jelly Bean mit an Bord. Ein Upgrade auf 4.4 KitKat soll Anfang kommenden Jahres folgen.

Fazit – Für 169 € kann man absolut nichts falsch machen

Zum Schluss bleibt einem kaum etwas anderes übrig, als Motorola für dieses tolle Android Phone zu loben. Wer nicht unbedingt ein State of the Art Gerät braucht und nach einem perfekten Preis-Leistungs-Verhältnis sucht, investiert seine 169 € ins Moto G. Für 30 € mehr gibt es die 16 GB Variante, da sich der Speicher des Moto G nicht mehr microSD-Karte aufrüsten lässt.