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Nach Street View, Glass und selbstfahrenden Autos hat Google einen weiteren Meilenstein seiner technischen Entwicklung vorgestellt: „Projekt „Tango“. Die drei Kameras und Sensoren des ansonsten eher unscheinbar wirkenden Smartphones erfassen die Umgebung und erstellen eine getreue 3D-Abbildung.

Mit dem Smartphone kartographieren

Google’s Forschungsabteilung „Advanced Technology and Projects Group“ (ATAP) hat ein Smartphone entwickelt, welches mit Hilfe eines Tiefensensors und einer zweiten Motion-Tracking-Kamera die Umgebung in Echtzeit digitalisieren und abbilen kann. Bei mehr als  250.000 Messungen in der Sekunde reicht ein normaler Prozessor nicht aus. Stattdessen hat Google zwei sogenannte „Computer-Vision-Prozessoren“ verbaut, die speziell für enorme Berechnungen geeignet sind.

Das Android Phone hat einen 5 Zoll großen Touchscreen. Installiert sind Schnittstellen zum Auslesen von Position, Orientierung und Tiefenmesswerten. Diese Daten können von der „Unity Games Engine“ sowie von Android Apps (Java oder C/C++) genutzt werden. Professionelle Entwickler können sich bis zum 14. März in einer von vier Kategorien bewerben: Anwendungen, Algorithmen, Spiele sowie Sonstiges. In maximal 100 Worten sollen sie ihre Idee beschreiben.

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Welche Möglichkeiten eröffnet Tango?

Mit Hilfe von „Tango“ ist eine Orientierung in Innenräumen möglich, zum Beispiel die Indoor-Navigation in Einkaufszentren oder Flughäfen. Google möchte damit jedoch auch Geld verdienen: Mit einer entsprechenden App wäre es möglich, den Platz im Wohnzimmer auszumessen und ohne Zollstock sofort einzuschätzen, ob die neue Wunsch-Couch hineinpasst. Auch für Sehbehinderte wäre eine unterstützende Orientierung möglich. Und nicht zu vergessen: Die Spieleindustrie. Einmal das eigene Kinderzimmer erfasst, könnte es der neueste Schauplatz eines Multiplayer-Games sein.

Quelle: computerbild.de