Sony

Reiskocher, Walkman, Playstation – Sony ist ein stolzes und traditionsreiches Unternehmen, das auf eine mehr als 60-jährige Geschichte zurückblicken kann. Und mit Geräten wie dem Walkman und der Playstation wurde eine ganze Generation geprägt. Diese glücklichen Tage scheinen vorbei, denn seit mehr als einem Jahr versucht sich der japanische Konzern zu restrukturieren. Das trifft auch jene Sony Fans, die sich auf den baldigen Release des Xperia Z4 gefreut haben.

Sony muss liquide werden, weshalb Gebäude verkauft und tausende Mitarbeiter entlassen werden. Wie nun bekannt wurde, sollen bis zum Frühjahr 2016 allein in der Mobilsparte des Unternehmens etwa 1.000 Stellen gestrichen werden. Hauptsächlich in Asien und Europa. Die Japaner scheinen sich in der Welt der Smartphones verkalkuliert zu haben, weshalb hier eine bedeutende Neujustierung erfolgt. Schließlich kann man einen Milliardenverlust, wie er 2014 entstand, nicht einfach vom Tisch fegen.

Nach dem es vor wenigen Monaten noch hieß, dass Sony seine Smartphone-Familie verschlanken und „nur“ alle sechs Monate ein einziges Topmodell auf den Markt bringen will, scheint auch diese Herangehensweise zum Scheitern verurteilt. Beleg dafür ist die kürzliche Absage, das Xperia Z4 auf der so wichtigen Messe, dem Mobile World Congress in Barcelona, zu zeigen.

First-Rumors-of-Sony-Xperia-Z3

Da fragt man sich wie es kommen kann, dass Sony mit seiner Xperia-Familie, die locker alle Konkurrenten hinter sich lassen kann, derart ins Trudeln gerät. Die Antwort: zuviel auf einmal. Allein 2014 beförderte Sony ganze neun Mobilgeräte auf den Markt. Dadurch, meinen Experten, würde ein Gerät alle anderen überschatten, was letztlich die Verkaufszahlen nach unten schraubt. Würde stattdessen ein Smartphone auf den Markt kommen, wäre ihm die Aufmerksamkeit sicher.

Daraus zieht Sony die Konsequenzen und will zum einen nur ein Topmodell pro Jahr auf den Markt bringen. Andererseits soll der Lebenszyklus bereits erhältlicher Geräte verlängert werden. Dies soll durch eine größere Farbwahl der Geräte sowie attraktiveren Inhalten geschehen. Für jetzt heißt das, dass es auf dem MWC kein Xperia Z4 geben wird.

Die Japaner könnten sich ein Beispiel an dem taiwanischen Hersteller HTC nehmen, die vor nicht allzu langer Zeit ähnliche Probleme hatten. Ein verschlanktes Line-up sowie die Spezialisierung auf Topgeräte hat HTC wieder in Aufschwung versetzt. Es scheint, als könne es sich nur Samsung leisten das gesamte Spektrum der Smartphone-Welt abzudecken.