CyanogenMod

Aus dem kleinen Custom-ROM CyanogenMod entwickelt sich langsam aber sicher ein gefährlicher Gegner Google’s. Wie in vorigen Statements auch, lässt Cyanogen CEO Kirk McMaster seine Abneigung gegenüber Google freien Lauf. Und mit einer frischen Kapitalspritze in Höhe von 80 Millionen Dollar im Rücken, lässt sich aus der kleinen Software ein Massenprodukt machen.

„We’re putting a bullet through Google’s head“ – genau diese Worte wählte McMaster in einem Forbes Interview, um seine Ambitionen als auch seine Abneigung auszurücken. Er lehnt die Dominanz von Google in der Weiterentwicklung von Android entschieden ab, da stets eigene Dienste wie Gmail oder YouTube Hauptbestandteil des Mobilbetriebssystems sind. Wie aber sieht denn ein Google-freies Android aus?

Blu Smartphone Cyanogen

Hierüber gibt es, wenn überhaupt, nur vage Auskünfte. Aber da uns CyanogenMod seit einigen Jahren begleitet, kann man sich gut vorstellen wie das Ganze letztlich aussehen könnte. Viel eher wurde über die Hardware und über die geschlossenen Partnerschaften mit Herstellern gesprochen. Dazu zählt etwa der in Miami beheimatete Hersteller Blu, der dieses Jahr das erste ausschließlich mit Cyanogen OS betriebene Smartphone auf den Markt bringen will. In dieser Hinsicht unternahm Hersteller OnePlus einen ersten Schritt, doch handelt es sich hierbei um den Custom-ROM CyanogenMod und nicht um ein eigenständiges Betriebssystem.

Jedenfalls soll die Google-Dominanz dadurch untergraben werden, dass statt der Play Store der Amazon App Store auf die Phones kommen soll. Auch beim Browser fällt die Wahl gegen Chrome und für Opera. Was die Navigation anbelangt gibt es dann auch kein Google Maps, sondern Nokia’s ebenso gute Lösung Here Maps. Auch Google’s Meisterstück, die Suche, soll durch Microsoft Bing ersetzt werden.

Cyanogen OS

Wie erfolgsversprechend das Cyanogen OS Projekt schließlich sein wird, bleibt abzuwarten. In diesem Geschäftsbereich sind 80 Millionen Dollar ein sehr guter Anfang, aber je größer ein Unternehmen wird, desto schneller werden höhere Summen nötig werden. Zudem dürfte Google das Ganze nicht passiv beobachten, sondern ordentlich Druck auf die Partner ausüben, die nur mit dem Gedanken spielen auf Cyanogen OS zu setzen. Man denke etwa an die Auseinandersetzung mit Samsung, die mit ihrem eigenständigen Betriebssystem Tizen nicht allzu weit gekommen scheinen.