Samsung Galaxy S4

Es ist weithin bekannt, dass die Beziehung zwischen Google und Samsung mehr als angespannt ist. Während das meiste wohl hinter verschlossenen Türen passiert, bekommen wir immer nur Bruchstücke dieses Streits zu sehen. Als bekanntestes Beispiel dient die Ankündigung Samsung’s ein eigenes Mobilbetriebssystem (Tizen) zu entwickeln, um unabhängiger von Google’s Vorschriften zu werden. Der neueste Akt des Schauspiels: Google hat einen in Zusammenarbeit mit Samsung entwickelten Adblocker aus dem Play Store geworfen.

Selten dauert es lange bis eine Adblocker App bis ganz oben in die Charts katapultiert wird. Schließlich mag niemand Werbung – außer vielleicht Google, das über 90 % seiner Einnahmen mit Werbung generiert. Umso verständlicher, dass die Herrschaften aus Mountain View es gar nicht gerne sehen, wenn auch noch ihre Plattform, der Play Store, zum Verteilen von werbeblockenden Apps genutzt wird. Da macht man kurzen Prozess, schmeißt die App aus dem Store und informiert die Entwickler, dass sie gegen Guidelines verstießen, denen sie schließlich eingewilligt haben.

Werbeblocker

Im aktuellen Fall geht es um „Adblock Fast“ von den Entwicklern von Rocketship Apps. Warum Samsung hier eine Rolle spielt? Der Werbeblocker funktioniert ausschließlich mit dem auf Samsung Phones vorinstallierten Internetbrowser und greift dort auf eine von Samsung freigegebenen Schnittstelle (API) zu. Den Entwicklern wurden weitere Konsequenzen angekündigt, sollte Google weitere Verstöße feststellen. Die Entfernung von AdBlock Fast hat paradoxerweise oder besser gesagt die zu erwartende Folge gehabt, dass andere Werbeblocker wie Crystal und AdBlock Plus dafür umso häufiger heruntergeladen wurden. Selbst wenn nicht über den Play Store, so doch über vertrauenswürdige Quellen, die außerhalb von Google’s Zugriffsbereich liegen.

Dass Google derart „empfindlich“ reagiert ist zwar nicht neu, hängt allerdings mit neueren Entwicklungen zusammen. So nimmt die Nutzung des mobilen Browsers gegenüber dem Gebrauch von Apps ab. Dabei entgeht Google viel Geld, was zuvor mithilfe des Browsers verdient wurde. Wie sich die Partnerschaft zwischen Google und Samsung weiter entwickelt, wird spannend zu beobachten sein. Man mag sich nicht sonderlich, aber ohne den anderen ist mit schmerzhaften Verlusten zu rechnen.