OnePlus 3 – Sehr viel Smartphone für überraschend wenig Geld

Sobald ein namhafter Hersteller ein neues Phone auf den Markt bringt, kann man sicher davon ausgehen, dass das Preisschild eine Zahl von um die 700 Euro trägt. Das ist sehr viel Geld für ein kleines technisches Gerät, das wahrscheinlich schon nach zwei Jahren ersetzt wird. Beim OnePlus 3, dem letzten großen Wurf des jungen chinesischen Herstellers OnePlus, stehen Preis und Leistung in einem ungewohnt positiven Verhältnis: das Spitzengerät ist nämlich schon ab 399 Dollar zu haben. Auf neueste Technik, eine gestochenscharfe Kamera und praktische Features muss man dabei nicht verzichten.

OnePlus verstand sich von Anfang an als Hersteller des „Flagship Killer“, also eines Smartphones, das der Konkurrenz in nichts nachsteht, jedoch preislich unterbietet. Während das OnePlus One von 2014 tatsächlich die Aufmerksamkeit der Technikwelt auf sich zog, verflog diese Euphorie mit den beiden nachfolgenden Geräten, dem OnePlus 2 und dem OnePlus X. Nun meldet sich das junge chinesische Unternehmen mit dem OnePlus 3 zurück und dieses Phone kann tatsächlich als Flagship Killer bezeichnet werden. Der Preis von 399 Dollar spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle. Aber werfen wir zuerst einen Blick auf die Ausstattung und die Features.

Für die nötige Power im OnePlus 3 sorgt ein Snapdragon 820 Quadcore-Prozessor mit einer Taktrate von knapp 2,2 GHz. Die größte Überraschung in Sachen Hardware ist aber der mit 6 GB RAM großzügig bemessener Arbeitsspeicher. Selbst das Samsung Galaxy S7 kommt „nur“ mit 4 GB RAM aus. Der zusätzliche RAM dürfte im OnePlus 3 dafür sorgen, dass so gut wie keine spürbaren Verzögerungen im System oder in Apps aufkommen. Für Vielnutzer interessant dürfte die Tatsache sein, dass das Phone nicht übermäßig heiß wird, sondern auch nach langen Sessions schön kühl bleibt. Unterdessen macht die Kamera mit ihrem 16 Megapixel Sensor sehr gute Schnappschüsse. Die Aufnahmen sind detailliert, hell und kontrastreich. Ob mit dieser Kamera der Spitzenreiter Apple vom Thron gekickt werden kann, muss sich noch zeigen. Die weitere Hardware umfasst eine 8 Megapixel Frontkamera ,einen 64 GB internen Speicher, einen 3.000 mAh fassenden Akku sowie ein 5,5 Zoll großes Full HD Display (1.920 x 1.080 Pixel).

Aufseiten der Software setzt OnePlus erneut auf OxygenOS, einem auf Android basierenden Mobilbetriebssystem. Die aktuelle Version basiert auf Android 6.0.1 Marshmallow, während ein späteres Update auf Android N folgen soll. Das Besondere an OxygenOS ist der Mangel an „Bloatware“, also vom Hersteller vorinstallierte, aber vom Nutzer ungewollte Apps. Stattdessen bekommt der Nutzer mit dem OnePlus 3 ein überraschend aufgeräumte Oberfläche mit nur einigen wenigen und wichtigen Google Apps. Den schmerzlich vermissten Rest kann man sich dann vom Play Store runterladen. Wofür OnePlus Phones auch stehen: sie lassen sich optisch und funktionell an den Nutzer anpassen. Eine gigantische Menge an Themes, Wallpapers und Widgets begleiten das OnePlus 3 und können bequem und schnell installiert werden.

In Sachen Design hat sich OnePlus etwas bei der Konkurrenz abgeguckt. Das ist nicht weiter schlimm, denn scheinbar sind wir lange an dem Punkt angelangt, in denen Smartphone-Design keine großen Spielräume mehr lassen. So wird die Rückseite des OnePlus 3 von Antennenstreifen ähnlich wie beim iPhone 6s geziert, während die gesamte Vorderseite ans HTC 10 erinnern lässt. Das Gehäuse besteht aus einem Aluminium-Unibody mit einer hochwertigen Haptik. Was dem Design einen leichten Abbruch tut, ist die aus dem Gehäuse ragende Kamera auf der Rückseite. Aber daran kann man sich gewöhnen…

Wie kommt man an das OnePlus 3 ran? Glücklicherweise verzichtet OnePlus diesmal auf das „Invite-System“. Es war bisher dafür verantwortlich, dass lediglich denen ein Phone zugekommen ist, die sich frühzeitig angemeldet haben oder von so jemandem eingeladen wurden. Das ändert sich nun. Wer ein OnePlus 3 haben will, kann es wie alle anderen auch vorbestellen und bekommt es kurz darauf zugesandt. Das monatelange Warten hat sich damit endlich erledigt.

Bild: oneplus.net