Nach anhaltender Kritik und anfänglicher Zurückweisung seitens Facebook, hat das soziale Netzwerk nun Maßnahmen eingeführt mit denen die sogenannten „Fake News“ angegangen werden sollen. Nach der überraschenden Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wurden sogar Stimmen laut, wonach die Wahlbevölkerung durch Facebook und die verbreiteten Falschmeldungen beeinflusst wurde. Nun sind die User selbst gefragt falsche Nachrichten zu markieren, sodass ihre Verbreitung gehindert wird.

Die Wahrheit ist ein Begriff, mit dem man höchst vorsichtig arbeiten sollte. Schließlich beansprucht jeder die Wahrheit zu kennen und wenn das in Kombination mit der steigenden Ablehnung etablierter Medien geschieht, hat jeder seine eigene Wahrheit. Und wo diese am besten verbreiten als auf Facebook? In rasender Geschwindigkeit verbreitet sich eine Meldung im Netz, die bereits Auswirkungen auf die Gemüter der Leser ausübt noch lange bevor die Geschichte überprüft werden kann. Und wenn sich die Meldung als falsch herausstellt, ist es meist schon zu spät.

Mark Zuckerberg, der anfangs die Kritik für haltlos hielt (zumindest die, wonach Trumps Wahlsieg zu guten Teilen Facebook zuzuschreiben sei), führt nun ein System zur Bekämpfung der Fake News ein. Zum einen arbeitet Facebook mit fünf Medienhäusern zusammen, denen die Faktenprüfung zugetragen wird. Darunter sind die renommierte Associated Press, ABC News, PolitiFact, Snopes und FactCheck.org. Ist eine Meldung offensichtlich falsch, so wird der Beitrag auf Facebook getaggt mit dem Hinweis, dass er umstritten ist.

Bevor aber die fünf eingeschaltet werden, muss eine Meldung erst einmal als Fake News erkannt werden. Hier sind die User selbst gefragt. Diese können einen Beitrag als falsch markieren und sobald dies oft genug geschieht, wird der Beitrag an die fünf weitergegeben. Wenn sich die Nachricht als falsch herausstellt, wird sie entsprechend markiert. Möchte man nun als Nutzer diesen Artikel mit anderen teilen, erscheint ein Warnhinweis, dass die Inhalte dieses Artikels umstritten sind – teilen kann man ihn aber hinterher trotzdem. Insgesamt dürften Fake News seltener und weiter unten im News Feed erscheinen.

Bei aller verständlichen Kritik und Skepsis den „etablierten Medien“ gegenüber, das Teilen von Falschmeldungen wird uns sicher nicht zu gut informierten Bürgern machen. Stattdessen vertiefen sich nur die Gräben. Daher ist Facebook’s Schritt längst überfällig, um die Flut an bewusst mit falschen Informationen oder Verschwörungen unterfütterten News einzudämmen.

Video: vimeo.com