Gestern Abend wurde alles rund ums Nokia 8 offiziell präsentiert. Neben der Ausstattung und dem Preis kennen wir nun auch das Releasedatum. Das Nokia 8 hat sich viel Mühe gegeben, um keine Erinnerungen an die Windows Phone Ära zu wecken. Mit einer Hardware, die jedem Konkurrenten gerecht wird, ist es vielleicht nur die Optik, die nicht ganz zeitgemäß wirkt. Aber das ist ja bekanntlich Geschmackssache, also werfen wir gemeinsam einen Blick auf das bisher stärkste Nokia Phone.

HMD Global ist die Firma, die die neue Nokia Smartphone Generation baut. Das finnische Unternehmen hat sich die Rechte besorgt, die niemand mehr haben wollte. Auch nicht Microsoft, die gemeinsam mit Nokia ein Standbein im mobilen Markt fassen wollten, aber kläglich scheiterten. Windows als mobiles Betriebssystem mit seinen Kachel-Icons ist einfach nicht gut angekommen. Abgesehen vom beschränkten App-Angebot. Denn Entwickler programmieren für eine breite Masse, die es eben nur bei Android und iOS gibt. Kein Wunder also, dass auch Nokia früher oder später auf Android umsteigen musste.

Mit dem Nokia 3, 5 und 8 werden alle Segmente abgedeckt, von Einsteiger über Mittelklasse hin zu Premium. Wirft man einen Blick auf das Datenblatt, dann braucht sich das Nokia 8 vor niemanden zu verstecken, auch nicht vorm Samsung Galaxy S8. Schließlich teilen sie sich den gleichen Prozessor, den Snapdragon 835 Octacore-Prozessor mit bis zu 2,45 GHz Taktrate. Darüberhinaus besitzt das Nokia 8 einen 4 GB RAM, 64 GB internen Speicher, einen 3.090 mAh fassenden Akku sowie eine Carl Zeiss Dual Kamera mit jeweils 13 Megapixel. Auch die Frontkamera besitzt 13 Megapixel und soll die nächste Stufe des Selfie einleiten, nämlich das „Bothie“. Mit diesem Modus lassen sich Videos gleichzeitig mit Front- und Hauptkamera(s) aufnehmen. Diese können dann auf Facebook und Co. mit anderen geteilt werden. Sinn des Ganzen ist, dem Zuschauer nicht nur das Aufgenommene, sondern auch die Reaktionen des Users zu zeigen. Ein nettes Gimmick, das nicht für jedermann taugen sollte.

All das steckt in einem Unibody Aluminiumgehäuse, das sich hochwertig anfühlt. Es sitzt auch gut in der Hand, ist es auf der Rückseite leicht nach außen gewölbt. Links finden sich die Karteneinschübe für SIM- und microSD-Karten, während rechts der Einschaltknopf sowie Lautstärketasten untergebracht sind. Herzstück des Ganzen ist das 5,3 Zoll große IPD QHD-Display mit einer Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel. Diese werden von relativ präsenten Gehäuserändern umschlossen. Das Nokia 8 gewinnt dieses Jahr also keinen Design-Award. Schick ist es allemal, nur eben kein Trendsetter. Einen Trend setzt es aber in Sachen Software: von Haus aus erscheint das Nokia 8 mit zwar mit der neuesten Android 7 Nougat Version. Doch der Hersteller will das Update auf Android O so schnell wie möglich nachliefern. Hier könnten sich andere Hersteller an Scheibe abschneiden. Vorausgesetzt HMD schafft es die Updates tatsächlich flott abzuliefern.

Das Nokia 8 soll im Laufe des Septembers zum Preis von 599 Euro erscheinen. Ein ziemlich hoher Preis für eine Phone, das erst beweisen muss, dass es mehr zu bieten hat als der restliche Markt. Am besten warten wir erste Praxistests ab, die den Unterschied zwischen Datenblatt und Praxistauglichkeit demonstrieren.

Bild: hmdglobal.com