Die Google Bildersuche ist die erste Adresse für all jene, die ihre Präsentation aufhübschen oder ein neues Hintergrundbild für ihren Desktop suchen. Diese Zeiten sind nun vorbei. Naja, nicht ganz. Denn Google hat es dem Nutzer nur etwas umständlicher gemacht an die gewünschten Bilder heranzukommen. Der „Bild anzeigen“ Button ist verschwunden, mit dem man bislang Bilder einfach runterladen konnte. Die Änderung in der Google Bildersuche geht einer Einigung mit der Fotoagentur Getty Images voraus.

Wer im Netz schnell und einfach Bilder finden und runterladen wollte, der steuerte die Google Bildersuche an. Dort lässt sich einfach alles runterladen, unabhängig von der benötigten Lizenz. Denn die Ergebnisse beinhalten neben kostenfreien Fotos auch professionelle Aufnahmen von Fotoagenturen. Solch eine hat sich daran gestört, dass ihre kostenpflichtigen Bilder einfach so millionenfach und natürlich ohne Bezahlung heruntergeladen werden konnten.

Bilder finden – Umweg über die Websites

Monatelang stritten Google und die Fotoagentur Getty Images um den Fall. Nun ist eine Entscheidung gefallen und ihre Auswirkung spüren nun alle Nutzer. Der Button „Bild anzeigen“ ist endgültig verschwunden. Dieser ermöglichte es bisher das Bild in einem neuen Tab zu öffnen und dieses mit nur einem Klick runterzuladen. Übrig geblieben sind lediglich die beiden Buttons für „Website besuchen“ und „Teilen“. Damit will Google gewährleisten, dass die Nutzer die Website ansteuern und eventuell dort das Bild runterladen. Denn das ist weiterhin möglich, nur ohne Google’s Zutun. Weiterhin können Bilder, dann eben auf der Website statt innerhalb der Google Bildersuche, per Rechtsklick runtergeladen werden. Allerdings ist man als Nutzer so gezwungen sich mit eventuellen Bildrechten auf der Website auseinanderzusetzen. Darüberhinaus erhält die Seite mehr Traffic, was letztlich in höheren Werbeumsätzen münden kann.

Google beugt sich dem Druck der EU-Kommission

Warum die plötzliche Änderung? Getty Images legte letztes Jahr eine Beschwerde bei der EU-Kommission ein. Konkret wurde Google wettbewerbswidriges Verhalten vorgeworfen, da über ihre Suchmaschine kostenpflichtige Bilder ohne weiteres kostenfrei zugänglich waren. Besucht man hingegen die Website von Getty Images, so sind die professionellen Bilder nur mit einem entsprechenden Account zugänglich. Zudem sind die Bilder mit einem Wasserzeichen für eine anderweitige Nutzung „unbrauchbar“ gemacht. Sprich, man bezahlt für die Bilder oder nutzt sie ohne Lizenz, was aber eine Abmahnung nach sich ziehen kann.

Bilder runterladen – Nun nur etwas umständlicher

Mit dem Schritt will sich Google weiteren Ärger ersparen, denn rechtlich gesehen hat Getty Images völlig recht. Professionelle Fotografen sind darauf angewiesen, dass für ihre Arbeit auch gezahlt wird. Und Agenturen wie Getty Images dienen dazu, Fotografen und Unternehmen zu verbinden. Nichtsdestotrotz stößt die Streichung des „Bild anzeigen“ Buttons auf Widerstand seitens der Community. Manch einer schlägt vor auf Alternativen umzusteigen, wie etwa die Bildersuche von Microsoft’s Suchmaschine Bing. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein bis auch dort der einfache Bilder-Download verschwindet. Immerhin: über die Websites lassen sich weiterhin Bilder runterladen. Man muss als Nutzer eben nur überlegen, ob man etwaige Lizenzgebühren zahlt oder nicht.

Bild: google.com