Google Clips – Smarte Kamera mit verrücktem Konzept
Man muss sich bestimmt erst daran gewöhnen, dass die Kamera selbst entscheidet wann sie einen Schnappschuss macht. Der Nutzer wird lediglich zum Motiv degradiert, der keine Kontrolle mehr über den Zeitpunkt der Aufnahme hat. So in etwa ließe sich Google Clips beschreiben, die smarte Kamera mit Künstlicher Intelligenz, die es seit heute in den USA zu kaufen gibt. Ob das 249 Dollar teure Accessoire etwas taugt oder nicht, erfahrt ihr im Artikel.
Anfang Oktober letzten Jahres präsentierte Google neben dem Pixel 2 und Pixel 2 XL auch einiges an schicken Accessoires. Diese sind natürlich dank integriertem Google Assistant mehr als nur smart. Allerdings musste man sich gedulden, bis die Geräte verfügbar waren. Die kleine smarte Kamera Google Clips etwa ist erst jetzt in den USA über den Google Store und teilnehmenden Einzelhändlern erhältlich. Wann und ob das kleine quadratische Zubehör in Deutschland erscheint, steht noch nicht fest. Google hat zumindest nicht angedeutet Clips nach Deutschland zu holen. Vermissen wird man sie nicht, wie wir noch erfahren werden.
Was ist und macht Google Clips? Das Besondere an der kleinen Kamera ist, dass sie selbst entscheidet wann sie ihre kurzen Aufnahmen (engl. „clip“) macht. Diese sind in der Regel sieben Sekunden lang und beinhalten 15 Bilder pro Sekunde, allerdings ohne Ton. Dank ihrer Halterung (nochmals: engl. „clip“) auf der Rückseite kann sie beinahe überall angebracht und befestigt werden. Ist der perfekte Ort für Google Clips gefunden, so muss man nichts weiter machen, außer vielleicht den Akku alle drei Stunden aufladen. So lange hat die kleine Kamera Saft. Von nun an kann und muss man nichts mehr machen, denn Clips entscheidet dank der KI Software Google Assistant selbst wann eine Aufnahme gemacht werden soll.
Dabei knipst die Kamera nicht einfach nur wahllos vor sich hin, wenn etwa Bewegungen erkannt werden. Stattdessen sollen die durch Assistant analysierten Bilder tatsächlich sehenswerte Momente festhalten. Denkbar ist also, dass nur ein Bruchteil der geschossenen Bilder auch vor den Augen des Nutzers landen. Es ist auf der einen Seite ein interessantes Konzept, auf der anderen Seite allerdings recht merkwürdig von einer Kamera beobachtet zu werden, die autonom Aufnahmen macht. Man muss keine Psychologen bemühen, um festzustellen, dass sich Menschen anders verhalten, wenn sie beobachtet werden. Auch wenn es sich um ein bewusst gekauftes Produkt handeln möge. Von etwaigen Datenschutzbedenken ist hier noch nichts gesagt.
Google Clips gibt es derzeit nur in den USA und es wird interessant sein die ersten Nutzer-Reviews dazu zu lesen. Wer Wert auf eine hohe Bildqualität legt, der wird mit Google Clips ohnehin wenig anfangen können. Es sind vielmehr Google Assistant und das recht verrückte Konzept, mit dem Clips von sich überzeugen will. Bleibt abzuwarten wie das Ganze einschlägt.
Bild: 9to5google.com, googlewatchblog.de
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