Iris Scanner – Samsung will den Fingerabdrucksensor abschaffen

Der Fingerabdrucksensor wurde als das sicherste Werkzeug gepriesen, nur um wenige Jahre später von einer neuen Technologie abgelöst zu werden: Der Iris Scanner. Apple läutete mit dem iPhone 5s vom Herbst 2013 die Ära der biometrischen Identifikation ein, während Konkurrent Samsung nur nachziehen konnte. Jetzt versuchen sich die Koreaner als Pioniere in diesem Bereich und bauen ein spezielles Tablet, das die Regenbogenhaut genauer unter Augenschein nimmt.

Der Mensch besitzt einzigartige Merkmale, die ihn von allen anderen unterscheiden. Neben der DNA, deren Untersuchung aufwendig, langwierig und teuer ist, kann anhand des Fingerabdrucks oder der Iris die Person eindeutig bestimmt werden. Was in der Kriminalistik seit Jahren zur Überführung von Verbrechern genutzt wird, könnte in Mobilgeräten zur Identifikation verwendet werden. Viele Vorteile bietet das, aber auch Risiken weiß die Technologie zu bergen.

Eindrucksvoll wurde bewiesen, dass der Fingerabdrucksensor, ob bei Apple oder Samsung, mit etwas Erfindergeist und Mühe geknackt werden kann. Dagegen scheint das vierstellige Passwort wie ein unknackbarer Code. Auch die Entsperrung via Fingerabdruck gestaltete sich für den Besitzer nicht immer als einfach, da etwa verschmutzte Finger oder die Wischgeste übers Display nicht erkannt werden. Technische Ungereimtheiten, die mit dem Iris Scanner gelöst werden sollen.

Gemeinsam mit dem Stanford Research Institute der gleichnamigen kalifornischen Universität, entwickelt Samsung ein spezielles Tablet. Dieses basiert auf dem Galaxy Tab Pro 8.4 und soll bereits im April im Rahmen der ISC West 2015, einer digitalen Sicherheitskonferenz, vorgestellt werden. In der Frontkamera enthalten wird dann der Iris Scanner sein, der laut Aussagen der beteiligten Unternehmen weitaus sicherer als der Fingerabdruck sein soll. Zuerst soll sich die Iris Scanner Technologie auf den Geschäftskundenbereich konzentrieren. Wann es für den gängigen Kunden aufs Smartphone, Tablet, Notebook und Co. kommt, ist nicht mitgeteilt worden.

Welche Vorteile der Iris Scanner gegenüber dem Fingerabdruckscanner bietet? Das Verfahren zur Identifikation geht schneller, ist weitaus akkurater und womöglich günstiger, da Frontkameras jedes Mobilgerät zieren. Die Risiken sind und bleiben aber die gleichen: Man gibt ein unveränderbares Merkmal an ein Technologieunternehmen weiter. Vielleicht sollte der PIN-Code einfach auf fünf Stellen erweitert werden und schon könnten wir auf die biometrische Identifikation verzichten.

Bild: sri.com