Android ist wahrlich ein wunderbares Mobilbetriebssystem, das eine Hülle und Fülle an verschiedenen Looks, Features und Anpassungsmöglichkeiten bietet. So schön die Vielfalt, die Android annehmen kann, so gravierend weiterhin das Problem der Fragmentierung. Durch die vielen unterschiedlichen Hersteller und Mobilfunkanbieter, die mitmischen, werden Android Updates verzögert ausgeliefert, wenn überhaupt. Google hat viele Jahre über dieses Problem residiert, doch nun soll ein Feature für schnelle Android Updates sorgen. Wir stellen vor: Project Treble.

Wer sich vor zwei Jahren ein Android Phone mit Android 6 Marshmallow gekauft hat, kann sich leider nicht darauf verlassen die neuste Version, nämlich Android 8 Oreo, zu bekommen. Viele Faktoren spielen mit rein, ob das Gerät das Update erhält oder nicht. Zahlreiche technische und finanzielle Aspekte werden miteinander abgewogen und oftmals fallen die Entscheidungen zu Ungunsten der Nutzer fallen. Dieser als „Fragmentierung“ bezeichnete Flickenteppich war von Anbeginn ein Problem von Android: je nach Alter des Geräts verfügt es entweder über das neueste Android oder aber eine anfälligere ältere Android-Version. Das Ganze in Zahlen: das im August veröffentlichte Oreo kommt gerade mal auf 0,3 % aller Geräte vor. Das in 2014 veröffentlichte Android 5 Lollipop findet man unterdessen auf 27 % aller Geräte. Es gibt also viel nachzuholen.

Wie Google das anstellen will? Mit Project Treble, das in Android Oreo enthalten und gar vorgeschrieben ist. Jedenfalls lautet so der Name der Initiative, mit der Android Updates schneller auf die Smartphones kommen sollen. Dies wird bewerkstelligt, indem Android als Betriebssystem quasi vom Gerät und dessen Hardware-Treibern „gelöst“ wird. Sprich, künftig kann Android aktualisiert werden, auch wenn die einzelnen Treiber für den Chip, den RAM oder die Grafik noch nicht aufgefrischt wurden. Dies kann dann entspannt hinterher erledigt werden. Somit ist das Betriebssystem unabhängig allen voran vom Arbeitstempo der Hersteller, die am liebsten schon Geld mit dem nächsten Smartphone verdienen wollen.

Google schreibt Project Treble bei allen mit Android 8 Oreo erscheinenden Smartphones verpflichtend vor. Kam ein Smartphone beispielsweise mit Android Nougat auf den Markt und wurde nachträglich auf Oreo aufgefrischt, dann ist Project Treble nicht notwendigerweise enthalten. Mit der Verpflichtung will Google sicherstellen, dass die Hersteller auch mitziehen. So sollen dann garantiert vier bis fünf Jahre lang Android Updates ausgeliefert werden. Ist die Übergangszeit überstanden, in der Project Treble auf der Mehrheit der Android Phones arbeitet, dann dürften bald alle Nutzer die gleiche neue Android Version nutzen. Das sind gute Aussichten das leidliche Thema Fragmentierung endlich hinter uns zu lassen.

Bild: androidpolice.com, googlewatchblog.de