Wir spielen gerne auf unseren Smartphones, herzlich gerne sogar! Ob in der Bahn, im Wartezimmer oder während einer Werbepause – wir greifen zum Phone und schmeißen das Game für zwischendurch an. Ein recht harmloser Zeitvertreib, möchte man meinen. Doch leider schleichen sich unter all den grandiosen Spielen auch jene unter, deren Absichten alles andere als gutwillig sind. Eine Untersuchung hat nun festgestellt, dass manche Games zum Belauschen der Nutzer verwendet werden.

Auf dem Google Play Store findet man eine Hülle und Fülle an Mobile Games. Ob man erobern, kämpfen oder Rennen fahren möchte, für jeden ist etwas da. Großer Beliebtheit erfreuten sich vor allem kostenlose Spiele oder jene mit Freemium-Modell, bei dem nur Zusatzinhalte etwas kosten. Und so gewaltig groß das Angebot, so groß auch die Wahrscheinlichkeit ein Spiel mit dubiosen Absichten zu installieren.

Wie das Technikmagazin The Verge berichtet, befinden sich derzeit mehr als 250 Spiele im Play Store, die ihre Nutzer belauschen. Die gesammelten Informationen werden natürlich ohne Einwilligung des Nutzers an die Server der Entwickler weitergeleitet. Vom Lauschangriff bekommt der Spieler also nichts mit. Warum das Ganze? Es geht im Speziellen darum das Fernsehverhalten der Nutzer aufzudecken. Wenn man weiß welche Sendungen die Personen gerne schauen, so kann für sie zugeschnittene Werbung besser platziert werden. Schaut man etwa gerne Tiersendungen und zeichnet eines der Spiele dies auf, so können die Entwickler diese Information an Werbefirmen verkaufen. Diese gehen dann davon aus, man besitze ein Haustier, woraufhin öfter Werbebanner für Haustierzubehör beim Nutzer auftauchten sollten.

Während einige wenige Games die Einwilligung der Nutzer hierfür einholen will, hat die Mehrheit diese Methode tief in den Datenschutzrichtlinien versteckt. Alle Games müssen vom Nutzer die Berechtigungen einholen dank der Nutzerkontrolle seit Android 6.0. Aber selbst wenn eines der lauschenden Spiele den Zugriff aufs Mikrofon einfordert, so verrät es dem Spieler nicht wofür dies genau benötigt wird.

Noch gravierender ist die Tatsache, dass man nicht erst das Spiel spielen muss, damit man belauscht wird. Die Software Alphonso kann also immer arbeiten und somit immer lauschen. Immerhin gibt es etwas positives an der Sache: Alphonso’s Software kann keine menschlichen Laute verarbeiten, sondern nur jene Sounds aus Musik, Film, Werbung und Fernsehsendungen. Aus dieser Geschichte sollte man folgende Lehre ziehen: einer App sollten nur die Berechtigungen erteilt werden, die für das Funktionieren des Spiels auch vonnöten sind. Dies zu wissen ist nicht immer einfach, aber im Zweifel sollten immer weniger statt mehr Berechtigungen gegeben werden.

Quelle: 9to5google.com Bild: pxhere.xom